Instagram-Feed-Design: Warum Grid-Muster überbewertet sind & was eigentlich wichtig ist
Manchmal könnte ich Stunden damit verbringen, mein Instagram-Feed-Design zu perfektionieren. Bist du auch so ein Typ, der Ewigkeiten an einer einzigen Grafik basteln kann? Dann applaudiere ich deine Ausdauer und deinen Qualitätsanspruch. Aber in den Worten einer gewissen Königin von Arendelle muss ich dir sagen: Let it go! ❄️✨
Obwohl vielerorts ein großes Ding daraus gemacht wird, ist das Design deines Instagram Feeds in Wirklichkeit überbewertet. Ja, Insta ist eine visuelle Plattform. Deshalb ist es für Unternehmen und Selbstständige dort wichtiger, mit ihrem Auftritt optisch etwas herzumachen als auf anderen Social-Media-Kanälen. Aber bestimmte Layout-Muster zu verfolgen oder viel Zeit darauf zu verwenden, dass das Feed-Design zusammenhängend wirkt, steht nicht in Relation zum Aufwand.
Wichtiger ist, dass dein Instagram-Feed ästhetisch gestaltet ist, professionell wirkt und Wiedererkennungswert hat. Warum das so ist und wie du das hinbekommst, erkläre ich dir in diesem Artikel.
Was ist ein Instagram-Feed-Design?
Lass uns erst mal zwei Begrifflichkeiten klären.
Der Instagram-Feed ist das, was du siehst, wenn du die Instagram-App öffnest. Dort erscheinen Beiträge von allen Personen oder Unternehmen, denen du gefolgt bist und du kannst durch sie alle durchscrollen, bis dein Daumen sich beschwert.
Dein Instagram-Grid wiederum ist das Schaufenster, das alle sehen, wenn sie zum ersten Mal auf dein Instagram-Profil klicken. Dort finden sie eine Übersicht aller Beiträge – also Grafiken, Fotos, Reels usw. – die du gepostet hast. Das Ganze ist in einem Raster dargestellt, das drei Beiträge breit ist und eine unbegrenzte Anzahl an Reihen.
In der Geschichte von Instagram sind verschiedene sogenannte Feed-Designs entstanden. Das bedeutet, Menschen versuchen, auf ihrem Grid bestimmte Muster oder Layouts umzusetzen, um eine Regelmäßigkeit oder einen Zusammenhang zwischen den Einzelbeiträgen herzustellen.
Bekannte Instagram Feed-Designs sind:
Schachbrett: zwei verschiedene Beitragsvarianten wechseln sich ab, z. B. eine Grafik, ein Foto
Diagonale: drei verschiedene Beitragsvarianten wechseln sich ab, es wird im Rhythmus 1 -2-1 -3 gepostet, sodass das im Grid die Varianten in jeder Reihe versetzt voneinander platziert sind
Reihe: je drei Posts nacheinander sind ähnlich z.B. drei Fotos der gleichen Session.
Spalte: jeder dritte Beitrag wird in der gleichen Farbe gepostet
Regenbogen: je drei Posts nacheinander haben die gleiche Farbe
Rahmen: jeder Beitrag ist von einem Rahmen umgeben, z. B. ein Polaroid-Rahmen
Puzzle: alle Beiträge sind durch Design-Elemente miteinander verbunden, sodass das Grid wie ein vervollständigtes Puzzle wirkt
Mach dir in der Galerie einen eigenen Eindruck:
Warum machen sich so viele Leute einen solchen Aufwand, wenn es um das Layout ihres Instagram-Feed geht? Die Überlegung dahinter ist, dass Besucher*innen, die auf ein Profil kommen, in kürzester Zeit entscheiden, ob sie ihm folgen oder nicht. Wenn sie dort ein ansprechendes Design vorfinden, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie zu Followern werden.
Warum das Feed-Design nicht so wichtig ist, wie behauptet wird
Das ist nicht falsch, aber kein Grund, dir für das Design deines Instagram-Feed deine Zeit rauben zu lassen. Überlege dir mal Folgendes: Folgst du nur Leuten, weil ihre Designs oder Fotos so toll sind? Vielleicht folgst du ihnen aus einem Impuls heraus, eben weil dir ihr Instagram-Feed-Design gefällt. Aber mittelfristig wirst du ihnen wieder entfolgen, wenn dir ihre Posts keinen Mehrwert bieten.
Inzwischen ist es ohnehin auch möglich, Accounts zu folgen, ohne dafür das Profil zu besuchen. Und die Hauptaktivität der Abonnent:innen spielt sich in ihren Feeds ab. Sie besuchen selten, wenn überhaupt die Profile anderer. Wenn, dann meist, um den berühmten „Link in Bio“ zu klicken.
Deshalb ist es gar nicht so wichtig, dass ein Instagram-Feed-Design ein bestimmtes Layout verfolgt oder zusammenhängend. Entscheidender ist, dass einzelne Grafiken im Feed der Follower ansprechend aussehen.
Vorteile eines nicht rigiden Feed-Designs
Es ist dein Instagram-Feed, du kannst damit machen, was du willst. Ich verrate dir die Vorteile, wenn du nicht einem rigiden Feed-Design folgst.
Weniger Arbeit: Du wirst dir einen Haufen Zeit sparen, wenn du nicht versuchst, ein bestimmtes Muster oder Layout zu verfolgen. Diese Zeit kannst du für Dinge in deinem Business nutzen, die tatsächlich produktiv sind.
Spontanität: Du hast einen mega Einfall für einen Post und bist so hippelig, dass du ihn besser jetzt als gleich der Welt präsentieren willst? Tja, dann hast du halt Pech, wenn du ein Spalten-Design verfolgst!
Keine Fehler: Lass uns nicht vergessen, dass ein festes Feed-Design nicht nur Disziplin, sondern auch Aufmerksamkeit erfordert. Du postest einmal ein „falsches“ Layout und dein Muster ist dahin.
Ein Puzzle-Feed ist das Gegenteil von stressfreiem Instagram-Marketing. Und Spaß an der Sache, eine gewisse Leichtigkeit ist wichtig, damit du Lust hast, dranzubleiben und so deine Instagram-Ziele erreichst.
Worauf du statt deines Feed-Designs wert legen solltest: Dein Branding
Ich hab dir nun einige Argumente geliefert, warum du deinen Instagram-Feed nicht super aufwändig gestalten solltest. Aber glaube bitte nicht, dass ich dafür bin, einfach spontan und willkürlich irgendetwas lieblos Zusammengeschustertes rauszuhauen, wenn dir halt danach ist.
Nope!
Das Wichtigste für Erfolg auf Instagram ist eine Content-Strategie. Du musst wissen, welche Ziele du überhaupt auf Insta verfolgst und erstellst dir auf dieser Basis quasi eine Bedienungsanleitung für deinen eigenen Account (wie genau erkläre ich dir in meinem „Instagram-Strategie 101“-Artikel).
Und ja, das Design spielt natürlich auch eine wichtige Rolle. Insta ist eine visuelle Plattform, remember?! Viel relevanter als ein Instagram-Feed-Design ist aber ein einheitliches Branding mit Wiedererkennungswert.
Die 4 Komponenten eines Branding
Ein Instagram-Branding besteht aus vier Komponenten:
Brand Colors: Das ist deine Farbpalette. Du solltest dich auf drei bis fünf Markenfarben beschränken, außer dein Branding-Profi hat dir mehr Farben frei gegeben. Mein Tipp: Mach dir ein Moodboard, um deine Brandfarben herauszufinden. Sobald du sie festgelegt hast, musst du sie aber auch strikt nutzen. Verwende nicht „ungefähr“ diese Farben, sondern immer genau dieselben.
Brand Fonts: Genau wie die gleichen Farben solltest du dich auf Schriftarten festlegen. Das sorgt für weiteren Wiedererkennungswert. Bei Brand Fonts solltest du MAXIMAL 3 verschiedene nutzen. Am besten aber nur zwei. Und sie sollten visuell zusammenpassen!
Brand Voice: Du brauchst eine Markenstimme, also eine Art und Weise, wie du deine Inhalte kommunizierst und mit deinen Followern interagierst. Aber: Fang bloß nicht an zu künsteln, besonders wenn du soloselbstständig bist. Authentizität ist ein MUSS.
Brand Message: Deine Markenbotschaft beschreibt deine Intention, Mission und Werte. Du solltest sie immer wieder kommunizieren (auch wenn du das Gefühl hast, sie hängt deinen Followern schon zum Halse raus).
Brand Voice und Message sind die Leitplanken für die Texte deiner Postings. Wenn es um ihre Gestaltung geht, solltest du dich strikt an deine Brandfarben und Brand-Schriftarten halten. So sorgst du dafür, dass deine Beiträge einheitlich wirken und von deinen Followern wiedererkannt werden.
Fazit: Es gibt wichtigeres als ein ausgeklügeltes Instagram-Feed-Design
Insta Grids sind komplett überbewertet. Als Instagram-Expertin erteile ich dir hiermit offiziell die Erlaubnis, deine Postings entspannter zu layouten! Stattdessen rate ich dir, dich immer strikt an dein Set von Markenfarben (Brand Colors) und Markenschriftarten (Brand Fonts) zu halten.
Schau auch, dass du ein bisschen Abwechslung ins Bild bekommst, indem du verschiedene designte Grafiken mit Fotos abwechselst. So kannst du viel besser auf Änderungen und Neuerungen reagieren (also auch mal spontan posten, wenn du z.B. über wichtige News und Happenings in deiner Branche posten möchtest) und dein Feed verfällt trotzdem nicht ins Chaos.